Fettwolle – was ist das eigentlich?

Fettwolle ist eigentlich ganz normale Schafswolle, aber naturbelassen – so genannte Rohwolle. Sie enthält also noch das sogenannte Wollwachs, Wollfett oder auch Lanolin, das bei anderen Wollprodukten ausgewaschen wird. Das Sekret aus den Talgdrüsen der Schafe sorgt für z.B. die wundheilende Wirkung.

Unsere Fettwolle stammt ausschließlich von Tieren aus meiner Herde, die streng nach Bio-Gesichtspunkten gehalten werden und das ganze Jahr über draussen auf der Weide stehen. Wir bieten die Wolle in den Farben Creme und Grau an.

Ist Fettwolle das gleiche wie Heilwolle?

Fettwolle wird manchmal auch als Heilwolle bezeichnet. Eben einfach deshalb, weil das Wollfett für die Heilung fördernde Wirkung der Schafwolle verantwortlich ist. Produkte mit der Bezeichnung Fettwolle haben also vergleichbare Eigenschaften wie Heilwolle.

Aber auch aus rechtlichen Gründen, verwenden wir den Begriff Heilwolle nicht. Denn wir können natürlich kein Versprechen abgeben, dass eine heilende Wirkung tatsächlich auch eintritt. Wir wünschen es Euch natürlich!

Was zeichnet Fettwolle besonders aus?

Die gesundheitsfördernde Wirkung der Schafswolle kannte man schon in der Antike. Im 19. Jahrhundert entdeckte der deutsche Mediziner und Pharmakologe Oskar Liebreich die heilende Wolle wieder, die sich durch bemerkenswerte Eigenschaften auszeichnet. Sie ist:

  1. hautpflegend
  2. beruhigend
  3. entzündungshemmend
  4. durchblutungsfördernd
  5. extrem feuchtigkeitsaufsaugend

Was kann man mit Fettwolle alles machen?

Fettwolle kann in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen. Viele Hebammen setzen auf das Naturprodukt – und zwar vor allem für Babys, aber auch für den Rest der Familie. Ich biete meinen Stammkunden gerne etwas Heilwolle aus meinem Vorrat zum Ausprobieren an. So können sie testen, ob sie mit dem Produkt gut zurechtkommen.

Bei der Anwendung ist vor allem wichtig, dass die Wolle direkt mit der wunden oder entzündeten Haut in Berührung kommt. Die kleinen Wollhärchen regen dann die Durchblutung an und das Lanolin kann seine ganze Wirkung entfalten. Bei offenen Wunden allerdings sollte erst ein feinmaschiges Netz über die Wolle gelegt werden. Dann bleiben die kleinen Härchen nicht in der Wunde kleben.

Es gibt sehr viele Einsatzgebiete für unsere Fettwolle. Bitte beachtet aber ein paar Dinge dabei.

  • In seltenen Fällen kann Fettwolle Allergien auslösen. Wenn sich die Symptome bei deinem Kind, dir oder einem anderen Familienmitglied nicht nach kurzer Zeit bessern oder ein Hautausschlag dazu kommt, geht unbedingt zum Kinderarzt / zur Kinderärztin.
  • Fettwolle muss aus hygienischen Gründen nach jeder Anwendung im Windelbereich ausgetauscht werden.
  • Fettwolle nie auf offene Wunden legen.
  • Fettwolle nicht waschen, weil sonst das Lanolin verloren geht.
  • Fettwolle verursacht ein wärmendes, kribbelndes Gefühl auf der Haut, eventuell auch ein leichtes Jucken. Das kommt durch die Anregung der Durchblutung und zeigt lediglich an, dass die Fettwolle zu wirken beginnt.
  • Für akut entzündliche oder fieberhafte Erkrankungen ist Fettwolle nicht geeignet.
  • Die Anwendung von Fettwolle ersetzt keinen Arztbesuch. Wenn ihr also unsicher seid, Fragen habt oder sich der Gesundheitszustand eures Kindes oder von euch verschlechtert, sucht unbedingt eine(n) Arzt*in auf.

Auch bei wunden Brustwarzen, vor allem in der ersten Stillzeit, kann Fettwolle helfen. Ein kleines Büschelchen davon in den BH gesteckt, unterstützt die empfindlichen Brustwarzen dabei, sich rasch zu beruhigen.

Fettwolle kann sogar bei Ohrenschmerzen Linderung verschaffen. Legt einfach ein Vlies aus Fettwolle auf das schmerzende Ohr und bindet es mit einem Tuch, Stirnband oder Schal fest. Oder ihr dreht ein kleines Knäuel aus Fettwolle zu einer Art Ohrstöpsel und schiebt es in den Anfang des Gehörgangs – ganz vorsichtig und nicht zu weit. Nach einigen Stunden Einwirkzeit könnt ihr den Wollstöpsel dann entfernen. Gehen die Ohrenschmerzen nicht weg, ist natürlich ein Arztbesuch angesagt.

Tee, Bonbons und Lutschtabletten sind bewährte Mittelchen bei Halsschmerzen. Aber auch Fettwolle kann gegen den Schmerz und das Kratzen im Hals helfen. Nimm ein Vlies aus etwa zwei oder drei Handvoll Fettwolle, lege es auf die schmerzende Stelle auf und binde einen Schal darum. Die entzündungshemmenden Wirkstoffe der Fettwolle gelangen durch die Haut an die gereizten Stellen im Hals. Zusätzlich unterstützt die durchblutungsfördernde Wirkung der Heilwolle den Genesungsprozess.

Bei Erkältungen und Husten könnt ihr aus Fettwolle wohltuende Brustwickel machen. Einfach die Wolle großflächig auf der Brust verteilen und mit einem Tuch festbinden. Die heilende Wirkung lässt sich noch verstärken, wenn ihr zuvor ein paar Tropfen ätherisches Öl wie Salbei-, Thymian-, Fichtennadelöl oder auch Ingwertee auf die Wolle tröpfelst. Den Wickel könnt ihr vor dem Wechseln ruhig zwei bis drei Tage tragen.

Auch bei schmerzenden Gliedern und Gelenken kann Fettwolle guttun. An den betroffenen Stellen direkt auf die Haut gelegt, wirkt das Naturprodukt entzündungshemmende Wirkung, fördert die Durchblutung und löst so Muskelverspannungen. Nicht zuletzt sorgt das angenehme Gefühl der Wolle auf der Haut für Entlastung.

Bei nässenden Wunden kann Fettwolle dank ihrer feuchtigkeitsabsorbierenden Eigenschaft helfen, die Wundheilung zu unterstützen. Im Gegensatz zu Pflastern ist das Naturprodukt nämlich besonders atmungsaktiv und kann gleichzeitig viel Feuchtigkeit aufnehmen. Für offene Wunden ist das ideal. Damit keine Härchen in der Wunde kleben bleiben, legt ihr am besten zuerst eine Schicht Mull auf die betroffene Stelle, und dann erst die Heilwolle oben auf.

Der Einsatz von Fettwolle ist effektive Hautpflege. Sie eignet sich hervorragend für die Pflege von rauer oder gereizter Haut. Die natürlichen Eigenschaften von Lanolin verleihen der Haut Geschmeidigkeit und unterstützen ihre natürliche Balance.

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